Klaus-Dietmar Katarski, SDS

Klaus-Dietmar Katarski, geb. 1942, gest. 13. November 2011, ab SS 1962 bis SS 1966 Soziologiestudium, ab WS 1966/67 bis SS 1970 Lehramtsstudium Geschichte und Sozialkunde, dann 1. Staatsexamen, Aus dem Referendardienst entlassen.

Die Rolle von Katarski im Verlauf der Auseinandersetzungen

Katarski ist einer der Aktivisten von Besetzungs- und Streikaktionen. Jedoch kein Wortführer, sondern Kämpfer an vorderster Front.

Ein Nachruf auf Katarski

Später ist sein Lebensweg kaum nachvollziehbar. Siehe lediglich der folgende Nachruf eines Freundes Katarskis, Barth Engelbart, vom 19. November 2011:

„Gedanken zu „Mein Nachgesang für meinen Freund Klaus Katarski, den Edwin Hörnle-Schüler, Makarenkow- und Janusch Korczak-Verehrer, Maintaler Jugendzentrums-Selbstverwaltungs-Organisator- und -Hilfesteller , der am 13. November im jugendlichen Alter von 69 Jahren gestorben ist und am Freitag, 25. November um 12 Uhr auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beerdigt wird.“
Klaus-Dietmar Katarski, 31, (im April aus dem hessischen Schuldienst entlassener) Studienreferendar, bekam von der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim (bei Hanau) eine “Erwerbschance”. Der Pädagoge und Soziologe, dessen “rüder Sexualkundeunterricht und ein ziemlich albernes Zensurenspiel mit unterschiedlichen Noten für “Arbeiter- und Kapitalistenkinder” (“Die Zeit”) an der Ernst-Reuter-Schule in Dietzenbach (Kreis Offenbach) zu einem – bundesweit beachteten – Konflikt im Kollegium und zu Sympathiestreiks geführt hatten, wird auf Honorar-Basis im Dörnigheimer Jugendzentrum beschäftigt. Katarski, der mehrere Sprachen beherrscht, soll sich in der Gemeinde vorwiegend ausländischer Jugendlicher annehmen. Die Kirche sieht seine Berufung vor allem “unter sozialem Aspekt”: “Wenn er für die Jugendlichen eine Hilfe ist, interessiert un
s nicht, was war.
Das schrieb der
SPIEGEL am 19.11.1973  fast auf den Tag genau 38 Jahre vor diesem 13. November 2011 über Dich und es hat sie doch interessiert, die Pfaffen, als sie merkten und mit ihnen die Wahlvereine der herrschenden Klasse, was da mit Deiner Unterstützung heranwuchs und begann, das “Schicksal” in die eigenen Hände zu nehmen – noch lange bevor in Frankfurt die ersten Häuser besetzt wurden, parallel zur Besetzung und organisierten Selbstverwaltung des von der Schließung bedrohten Bundesbahnausbesserungswerkes in Frankfurt Nied. Auch hier hast Du mitgeholfen, Hilfestellung zur Selbsthilfe und Organisation geleistet: eine überbetriebliche Lehrlingsausbildungsstätte in Selbstverwaltung! Das musste die herrschende Klasse viel mehr beunruhigen als die vergleichsweise putzigen Ausfälle ihrer eigenen Kiddies, der Frankfurter Spontis unter Daniel Cohn-Bendit, Joschka Fischer, Johnny Klinke, Frank Wolf usw. Von denen konnte man nicht viel später zurecht sagen, dass die Petra Roth mit dem Wolf tanzt & dass der Johnny den Tiger in den Tank packt & ihm letztlich noch Flügel verleiht fürs Front- & Heimat-Front-Theater (mit dem TIGER gegen die Hütten, für & in die Paläste!). Dieser bunten Kolonial Schutz-Putztruppe hast Du Dich stets verweigert und sie an der Heimatfront bekämpft und das nicht allein. Die Kids aus dem besetzten kirchlichen Jugendzentrum in der Maintal-Dörnigheimer Waldsiedlung, denen die evangelische Kirche das Wasser abstellte und den Strom, damit sie in der eigenen Scheiße ersaufen und die Nachbarn sich gegen sie stellen sollten, weil keine Toiletten mehr funktionierten (Danke dafür an Herrn Pfarrer Fricke, den GOTT SEI DANK auch deshalb seine geliebte Gattin verließ und sich den rebellische Kindern anschloss und selbständig und eine super Lehrerin wurde!! Jaja Herr Saulus Paulus Fricke, “Das Weib soll schweigen in der Kirche!”, wage es noch einmal etwas gegen muslimische Gebräuche zu sagen. In eurem Laden sollen die Frauen dienen und den Herren die Füße waschen, den Arsch und den Schwanz! Aber nur nicht den Kopf. Das mit der Hirnwäsche soll euer Monopol bleiben. Zumindest in euren heiligen Hokuspokus-Hallen. Ach Klaus, deine rebellischen Kinder haben Kinder und Kindeskinder, und sie tragen all das, was ihre Vorvorderen in diesem Kampf gelernt haben in ihren Köpfen und Herzen, sicher versteckt und sie holen es wieder hervor zur rechten Zeit, wenn es wieder heißt: OCCUPYt, Okkupewit, ockupeit, was ihr geschaffen habt, was euer ist, holt euch die Allmende wieder, eure Plätze, eure Lieder: Statt eines gereimten Nachrufes auf Dich, von dem ich so viel gelernt habe für meine Arbeit als Streetworker, Familienhelfer, Sozialberater, Resozialisierungs- und Entzugsorganisator, Ausbilder, Kinder- und Jugendarbeiter, Grund-, Haupt- und Realschullehrer. Ich will Dir die Lieder hinterherschreien, die ich mit Dir und den Kids – mit dem linkshändigen Gitarren-Autodidakten und Seiler Sohn Danny (sein Vater war der letzte Dörnigheimer Hand-Seiler, der die Seile noch in der alten Treidel-Tradition am Main herstellte) und seinem Freund und späteren Frankfurter Straßenbahnfahrer und den anderen von ihren Lehrern zu “Assos” gemachten arbeits- und ausbildungslosen Youngsters geschrieben und aufgenommen habe, mit Unterstützung der benefizzenden “Beatles Revival-Band”, die uns ihr Tonstudio kostenlos zur Verfügung gestellt haben (Danke Jungs!!), mit dem genialen Bassisten dem “Märzer” von “Captain Sperrmüll”, die mit mir gegen den Paragraphen 218 angerockt hatten. Kannst Du Dich noch an die Konzerte erinnern, an die zunächst noch zögerlichen Sympatie-Erklärungen von Sepp Sygulla, dem DGB-Vorsitzenden, der immer da war, wenn es “brannte”, der ja auch am Rande der Waldsiedlung wohnte, den Unterstützungsangeboten aus den Honeywellbelegschaft und deren Betriebsrat ? Es war schön und schwer und es hat Wochen gedauert, oder waren es Monate oder Jahre? Es kommt mir so vor , als wären es Jahre gewesen. So viel haben wir geschafft, angestoßen. Klaus, das darf nicht vergessen werden. Die Leute sollen es lesen, hören und spüren. Ja es gab auch welche unter den Mitbesetzern, vor allem unter den Sozialarbeitern. Die sind dann auch abgesprungen, weil sie Angst um ihre kleinen Karrieren und das Einkommen ihrer Familien hatten. Versteh ich ja. Aber Du und so viele sind bei der Stange geblieben, bis zur Räumung. Auch wenn ich nicht an Deinem Grab stehen sollte, auch wenn ich dort nicht ungebeten die Klampfe anschlage, auch wenn ich dort noch die alten Lieder dir nachweinen sollte. Hier für Dich und die die noch bleiben und die die noch kommen: siempre con la gente, siempre para la gente!!! Hasta luego!!( es existiert ein wundervolles Bild der JUZ-Fußball-Mannschft, mit vielen, die schon Klaus do oben oder unten erwartet haben. Wer es digitalisiert noch hat oder einen Papierabzug, bitte melden oder als Kommentar hier reinmontieren! Wenn ein FFMer Banker namens Dartford oder so ähnlich sich noch daran erinnern könnte, aus welchem BIOTOP er aufgestiegen ist, vielleicht könnte der sich Mal herablassen und das Bild hier sponsoren. Das wäre schön.“

Mein Nachgesang für meinen Freund Klaus Katarski, den Edwin Hörnle-Schüler,  Makarenkow- und Janusch Korczak-Verehrer, Maintaler  Jugendzentrums-SelbstverwaltungsOrganisator- und -Hilfesteller , der am 13.  November im jugendlichen Alter von 69 Jahren ...

Siehe zudem die Antwort des Hessischen Kultusministers von Friedeburg vom 3. Juli 1973 auf die kleine Anfrage des Abgeordneten Schwab, der entnommen werden kann, dass Bluem Anfang der siebziger Jahre aus dem Schuldienst entlassen worden ist: